Historischer Friedhof Weimar

 Der Historische Friedhof Weimar ist Teil des UNESCO-Welterbes „Klassisches Weimar“ und stellt ein einzigartiges Zeugnis einer vergangenen und nachwirkenden Kulturepoche dar. Die Anlage ist als Kulturdenkmal geschützt.  Der am 20.März 1818 eingeweihte Friedhof ist eine Parkanlage mit altem Baumbestand und liegt auf einer Anhöhe im Südwesten der Stadt neben dem Poseckschen Garten. Das Erscheinungsbild  wird von einer Vielzahl an unterschiedlichen Grabdenkmalen, altem Baumbestand,  parkartigen Wiesenflächen sowie der Fürstengruft mit Russisch-Orthodoxer Kapelle und der Gedächtnishalle bestimmt . Die Fürstengruft wurde zwischen 1823 und 1828 im Auftrag von Großherzog Carl August  errichtet. 1824, nach Abschluss der Arbeiten am Gruftgewölbe, wurden die aus dem 1774 niedergebrannten Stadtschloss geretteten Särge der herzoglichen Familie in die Fürstengruft überführt. Die erste Bestattung in der Gruft war die Umbettung der vermeintlichen Gebeine Friedrich Schillers am 16. Dezember 1827. Noch vor der Vollendung  des Bauwerks starb am 14. Juni 1828 Carl August. Am 26. März 1832 fanden die Gebeine Johann Wolfgang Goethes neben Schillers Sarkophag ihre letzte Ruhestätte. Danach folgten bis 1905 noch 14 weitere Bestattungen. Ein Durchbruch der Grundmauern der 1862 angebauten Russisch-orthodoxen Kapelle ermöglichte, dass das großherzogliche Paar Maria Pawlowna und Carl Friedrich auch nach dem Tod nebeneinander und doch unter Gotteshäusern ihrer Religion ruhen kann. Ab 1862 wurde er mit größeren Erweiterungen nach Süden und Westen ausgebaut. Der älteste, parkähnliche Friedhofsteil im Norden wird bis heute als „Historischer Friedhof“ bezeichnet. Um sein Erscheinungsbild zu bewahren, finden nördlich der Fürstengruft keine Beerdigungen mehr statt.