Pragfriedhof Stuttgart

 Der 1873 eröffnete Pragfriedhof und von der Stadt Stuttgart angelegte und verwaltete Friedhof ist mit seiner 21 ha großen Fläche der drittgrößte Friedhof Stuttgarts. Eine Haupt- und eine Querallee prägen den Friedhof. Im Blickpunkt steht dabei die von 1905 bis 1907 im Jugendstil erbaute Feierhalle mit dem einzigen Krematorium der Stadt. Der spätere Gartenbaudirektor Adolf Wagner (1817-1893) plante die Anlage des neuen Friedhofs. Während der Bombardements im Juli 1944 wurde der Pragfriedhof mehrfach getroffen. Der Eingangsbereich und die Kapelle waren stark beschädigt, das Krematorium musste den Betrieb einstellen, auch Grabfelder und Bäume wurden zerstört. Angesichts der Zerstörungen stand schnell die Idee des Abrisses der in der Nachkriegszeit ungeliebten historistischen Architektur im Raum. Die Kapelle wurde vereinfacht wiederaufgebaut und im Juli 1953 fertiggestellt, die Arkaden des Eingangsbereichs dagegen zugunsten einer verbesserten Parkierungssituation abgerissen, ebenso die Grüfte. Die flankierenden Verwaltungsbauten wurden wegen der kalkulierten hohen Kosten für die Neubauten schließlich doch saniert.